Es kommt heutzutage selten vor, dass ein action-geladenes Plattformspiel wie eine Mischung aus Comic und Computerspiel aussieht und so viel Herausforderung bietet, dass selbst erfahrene Zocker sich daran schwer tun; besonders, wenn nicht einmal eine richtige Story gegeben ist, sondern das Spiel einfach nur puren Anspruch und Spaß bietet. Risky Woods ist eine dieser Seltenheiten. Lasst euch von seinem Erscheinungsbild nicht allzu sehr ablenken, denn ihr müsst den Geschehnissen um euch herum eure volle Aufmerksamkeit widmen.
In Risky Woods übernehmt ihr die Rolle eines jungen Abenteurers, der sich aufmacht, versteinerte Mönche zu befreien. Um dies zu schaffen, müsst ihr das ganze Land durchqueren, und das ist einfacher gesagt, als getan. In jedem Level begegnen euch genug Hindernisse, um euch für eine Weile beschäftigt zu halten. Die Gegner erscheinen immer wieder neu und bedrängen euch von allen Seiten. Und als ob das nicht genug wäre, müsst ihr auch noch nach Augen-Schlüsseln Ausschau halten, um die Augen-Tore zu öffnen, die euch den Weg versperren. Es gibt auch explodierende Fälschungen der versteinerten Mönchsstatuen, die überall verteilt sind und den einzigen Zweck haben, euch in die Irre zu führen. Um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen hat jeder Level ein Zeitlimit. Also wird es nicht einfach, die Mönche zu befreien.
Das Spiel selbst sieht aus, als hätte man einen Comic direkt in ein Computerspiel umgewandelt. Die leuchtenden Farben und die ansprechend gezeichneten Sprites ermuntern zum Weiterspielen, besonders da jeder Level anders aussieht, also gibt es ständig Neues zu entdecken und zu erforschen.
Es gibt zwar kaum Musik im Spiel, aber dafür jede Menge Soundeffekte, die so charakteristisch sind, dass sie eine große Hilfe sein können, in bestimmten Situationen schnell zu reagieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie realistisch klingen. Von der Qualität her klingen sie nach den digitalen Sounds der 90er, aber sind wirklich gut gemacht.
Die Steuerung ist so eingängig, das selbst ein Affe das Spiel spielen könnte. Alles was man braucht sind die Pfeiltasten und die Leer-Taste, so wie bei den meisten der guten, alten Arcade-Spiele. Der Rest im Spielgeschehen ist hauptsächlich das Timing. Wenn ihr gegen einen Gegner hüpft, werdet ihr wie ein Stein zu Boden fallen, also schätzt eure Bewegungen gut ein, oder ihr werdet es nicht lebend bis zum Ende des Spiels schaffen.
Auch wenn das Spiel euch mit seiner Schwierigkeit wahnsinnig machen kann, gibt es eine große Hilfe: am Ende eines jeden Levels findet ihr einen Shop, in dem neue Waffen gekauft werden können, ihr eure Energie auffüllen könnt oder Upgrades für eure Ausrüstung erhältlich sind. Außerdem verliert ihr nicht immer gleich ein Leben, sondern könnt auch einige Geldmünzen „abgeben“, oder Energie und werdet im Level ein wenig Richtung Anfang versetzt. Ihr könnt natürlich auch Gegenstände sammeln, die eure Lebensenergie wieder auffrischen. Diese Gegenstände befinden sich in Truhen, die über die Levels verteilt sind. Manche enthalten nette Sachen, andere machen es euch mit ihrem Inhalt schwer, beispielsweise dreht sich der Bildschirm auf den Kopf. Manche Gegenstände sind eine Mischung zwischen gut und schlecht, wie der Trank, der euch schlafen lässt, was zwar eure Energie ein wenig auffrischt, aber euch Zeit verlieren lässt und euch, wenn euch währenddessen Feinde berühren, auch um einige Geldmünzen bringt.
Insgesamt ist Risky Woods ein komisches Spiel. Es sieht super aus, spielt sich super, aber ist uuuuuunglaublich schwierig. Aber andrerseits, wenn es einfacher wäre, wäre es wohl nur halb so spaßig. Es lohnt sich definitiv, mal reinzuzocken, wenn auch nicht um des Spieles Willen, dann wenigstens aus Neugier.
Im Anfangsbildschirm erscheint ein Kopierschutz, aber ihr müsst lediglich die Leertaste drücken, wenn der Pfeil auf das erste Symbol zeigt, und ihr seid drin.