Ein Schloss wird während des Zweiten Weltkriegs von einem deutschen General besetzt. Dort wimmelt es nur so von Soldaten und anderen Gefahren, und darüber hinaus befindet sich dort auch eine Kunstsammlung von großem Wert. Niemand sollte sich in die Höhle des Löwen wagen…außer euch.
Diesem Spiel wird nachgesagt, dass es mit dem berühmten Film in Verbindung steht, aber anscheinend ist die Namensgebung lediglich eine gute Werbung für das Spiel, da außer dem von Feinden bevölkerten „Adlernest“ kein Zusammenhang besteht. Wenn ich mich recht erinnere, heißt der Film, in dem auch Clint Eastwood mitspielt, Where Eagles Dare und man könnte vermuten, dass er als Inspiration für dieses Game diente (den Film The Eagle’s Nest aus dem Jahr 1987 sollte in diesem Kontext besser nicht erwähnt werden). Nun, das ganze ist einfach und (fast) unmöglich: ihr seid im feindlichen Schloss auf euch allein gestellt und müsst euch nach draußen durchkämpfen, nebenbei die Kunstsammlung stehlen und am Ende das Schloss zerstören. Das schafft eigentlich kein normaler Mensch, aber ihr seid schließlich auch nicht normal, und habt auch nicht vor, so zu werden.
Ursprünglich wurde dieses Spiel für den C64 produziert und ist bis heute eines der härtesten Ballerspiele. Ihr seht eure Umgebung aus der Vogelperspektive und der Bildschirm ist zweigeteilt. Im linken Teil wird das Spielgeschehen dargestellt, im rechten bekommt ihr einen Überblick über eingesammelte Schlüssel, eure Munition (muss man nicht weiter erklären) und die Treffer, die ihr bisher einstecken musstet. Seltsamerweise schießen die Deutschen nicht auf euch, obwohl sie Waffen haben. Aber sie können euch Schaden zufügen, wenn sie euch zu nahe kommen. Man sieht es zwar nicht direkt, merkt es jedoch durch die ansteigende Trefferzahl. Man kann bis zu 99 Treffer einstecken, dann stirbt man. Denkt bloß nicht, dass ihr viel Energie hättet, denn auch wenn sie nicht auf euch schießen, sind sie schon durch ihre Überzahl eine Bedrohung und stürmen unbeirrbar auf euch ein. Ihr könnt eure Gesundheit zwar durch Essen wieder auffrischen, aber dieses findet ihr nur selten. Munition gibt es genug, aber Gegner gibt es noch mehr.
Über das Schloss verteilt findet ihr Kisten, die ihr durch Beschuss öffnen könnt. Die meisten sind zwar leer, aber in manchen befinden sich Gegenstände – oder Sprengladungen. Das bedeutet, ihr müsst beim Öffnen der Kisten aufpassen. Wenn ihr aus Versehen zwei Mal auf eine Kiste schießt, zerstört ihr deren Inhalt (wenn vorhanden). Noch schlimmer kommt es, wenn ihr auf die Kisten mit Sprengladungen feuert – macht das bloß nicht bei euch daheim nach. Desweiteren findet ihr Schlüssel für bestimmte Türen. Brauen Türen (aus Holz) können mit einem Schuss geöffnet werden, für die grauen (aus Metall) benötigt ihr die Schlüssel.
Into the Eagle’s Nest ist ein äußerst schwieriges Actionspiel und sei allen echten Fans solcher Games empfohlen – es wird recht viel Zeit in Anspruch nehmen, bis ihr es durchgezockt habt. Die Handhabung ist an sich recht einfach, aber trotzdem brauch ihr etwas Übung, um bis zum Ende durchzuhalten. Dennoch, dieses kleine Juwel kann eine Menge Spaß bereiten, und wenn ihr auf solche Action steht, solltet ihr dieses Spiel ausprobieren. Werdet ihr euch in die Höhle des Löwen wagen und überleben?
Das Spiel läuft auf DOSBox problemlos mit Sound. Auf Windows Professional habe ich es auch zum Laufen gebracht, allerdings gab es da nur Sound aus den PC-Lautsprechern.