Download Cool World

Cool World ist ein Jump’n-Run-Spiel, welches lose auf dem gleichnamigen Film basiert. Die Hintergrundgeschichte dreht sich um eine Welt in einer anderen Dimension, die nur aus Zeichentrickstrukturen und deren Figuren (die Doodles genannt werden) besteht. Diese von Noids (Kurzform von "humanoid") geschaffene Welt, wurde zwar aus der Vorstellungskraft geboren, ist aber so wirklich wie unsere eigene. Die Diva von Cool Word, Holli Would genannt, hat von der Existenz unserer realen Welt erfahren und ein Tor zwischen diesen beiden Dimensionen entdeckt. Holli beschloss in unsere Welt zu kommen, um ein Leben in einem echten Körper zu führen und hatte sich auch einen Plan ausgedacht um dieses Ziel zu erreichen. Indem Holli einige Mitglieder Ihrer Gang durch spezielle Dimensionsstrudel in die reale Welt schickt, sind diese in der Lage Objekte aus der realen Welt nach Cool World zu schicken. Theoretisch sollte dies das kosmische Gleichgewicht gerade so weit aus den Bahnen bringen, dass Holli in die reale Welt wechseln kann, um endlich "lebendig" zu werden. Der einzige Haken an Ihrem Plan ist, dass bei diesem Vorgang beide Welten zerstört werden könnten. Oops!

Als Frank Harris, einem Kriminalkommissar von Cool World müsst Ihr nun Hollis Gang von Doodles davon abhalten Objekte aus der realen Welt zu stehlen und nach Cool World zurückzuschicken. Die Zeit läuft und Harris muss alle Mittel die ihm zur Verfügung stehen nutzen um das Gleichgewicht und dadurch auch die Existenz beider Welten aufrechtzuerhalten. 

Das eigentliche Spiel teilt sich in drei unterschiedliche Bereiche auf: die Straßenkarte, Cool World und dessen Äquivalent: die Dimension der realen Welt. Der Straßen-Level ist ein Labyrinth von Türen und Tunneln, die von Doodles bevölkert sind, die sog. Wooden Nickels (Holzchips/Tokens) fallen lassen. Nail, der vertrauenswürdige Assistent von Harris, informiert diesen immer wieder per Telefon über die neueste Bedrohung seitens der Doodles. Dann erscheint auf der Straßenkarte eine blinkende Tür um zu signalisieren dass es dort am dringlichsten ist. Um Zugang zu den Dimensionswirbeln von Cool und Real World zu bekommen, müsst Ihr eine bestimmte Gebühr bezahlen. Einmal drinnen muss Harris, mit seinem vertrauten Füllfederhalter bewaffnet, die Doodles davon abhalten Gegenstände nach Cool World zu schicken und falls doch etwas durchgerutscht ist, diese wieder nach Real World zurücksenden. Jeder Level muss für fünf Minuten im Gleichgewicht gehalten werden oder Harris löst sich in Tintenbläschen auf, nur um dann wieder von vorn anzufangen. Diese Re-Animation kostet Harris ein Leben und addiert dreißig Sekunden zu der Zeit als Harris sich aufgelöst hat.

Um sein Ziel zu erreichen, stehen Harris einige Updates für seine Waffe (Tintenfüller), Extra-Leben, Gesundheitswiederhersteller, temporäre Unbesiegbarkeit und zwei andere undefinierbare Boni zur Verfügung. Die Doodles müssen erst mit dem Stift erschossen werden und die Tintenklecksüberreste dann noch Beiseite geschafft werden. Wenn Ihr diese Überreste nicht zerstört oder wieder in den Füller aufsaugt (für Extra-Punkte), verwandeln sich diese in sehr großen und bösartigen Tokens und verfolgen Euch weiter.

Vergleicht man das Spiel mit dem Film, ist Cool World ein exaktes Abbild beider Medien. Beide ergeben absolut keinen Sinn; beide haben eine anspruchslose platte Grafik, die sich ständig wiederholt und unsinnig und lieblos ist; und beide, das Spiel wie der Film sind reine Zeitverschwendung. Die glattgebügelte Cartoon-hafte Grafik und die schwammige Steuerung erzeugen und bestärken nur den Gesamteindruck, einer sehr flachen und zweidimensionalen Landschaft. Es fühlt sich so an, als ob alle Elemente, die irgendwie in Bewegung sind, auch Euer Charakter, nur ausgeschnitten und über ein schön dekoriertes Papier gelegt wurden. Ich fand es schwierig zu unterscheiden, welche Welt jetzt die reale war aber es war sehr viel einfacher herauszufinden, dass keine der Welten auch nur im Ansatz "cool" war. Es gibt keine Installationseinstellungen für Sound oder Musik; das Spiel kann zwar pausiert werden aber die Musik dudelt weiter; die einzelnen Ebenen sind begrenzt auf lediglich vier Stück, die sich dann immer wiederholen; pro Level gibt es nur zwei verschiedene Gegnertypen sowie drei unterschiedliche Objekte zum einsammeln, und so gibt es selten etwas neues zu entdecken; und der nicht enden wollende Fünf-Minuten-Countdown setzt dem ganzen die Krone auf. Rechnet man 5 Minuten für jedes der sechzehn Level hoch, kommt man auf insgesamt gerade mal 80 Minuten Gesamtspielzeit, vorausgesetzt man kommt absolut fehlerfrei durch jedes Level. Sollte ich noch die Straßen-Level erwähnen, in denen man auf einer lieblos gestalteten Karte herumläuft und Wooden Nickels einsammelt? Zählt man das noch hinzu kommt man vielleicht auf eine maximale Gesamtspielzeit von zwei Stunden. Für eigentlich alles was man beim Spielen tut, erhält man Punkte und es scheint fast schon wie eine Belohnung wenn man sich am Ende für alle Ewigkeit in die Highscore-Liste eintragen kann. So lange bis man merkt, dass Ewigkeit in Cool World doch sehr kurz ist und die Punkte nur im Arbeitsspeicher gespeichert und in dem Moment gelöscht werden, in dem man auf die DOS-Oberfläche zurückkehrt. Meine Empfehlung lautet daher schon sehr viel früher das Spiel zu beenden. Ich könnte mich über noch viel mehr Dinge in diesem Spiel aufregen aber ich denke meine Botschaft ist rübergekommen.

Da das Bewertungssystem auf Abandonia mit einer Eins statt mit einer Null anfängt, sollte ich vielleicht noch ein paar Pluspunkte des Spiels aufzählen. Das Intro ist sehr gut und lohnt sich angeschaut zu werden. Das man die Möglichkeit hat, die Steuerung am Anfang neu zu belegen ist ebenfalls nett, allerdings muss man das bei jedem Spielstart erneut tun. Es gibt einen 'nomusic'-Schalter für das Spiel, bei dem es sich im Wesentlichen um eine Kommandozeile handelt, die an die .EXE angehängt wird um einen Auto-Detect für Adlib- oder Soundblaster-Karten zu vermeiden. Aber "nomusic" heißt bei Cool World "nosound" für alles. Es gibt auch geheime Schalter die ins Spiel programmiert wurden, um anstelle der Namen in der Highscore-Liste verschiedene Botschaften anzuzeigen. Das fand ich dann doch für ein paar Sekunden ganz lustig, bis mir klar wurde, dass hier jemand für so einen Müll bezahlt wurde, wo man doch die Energie besser in ein gutes Spiel hätte investieren können. Und wenn man all diese schwachen und lieblosen Elemente als Ganzes betrachtet ergibt dies einen einzigen Punkt und mehr verdient dieses Spiel auch nicht.

Für mehr Information über die Standard-Steuerung, die Symbolerklärungen des Spiels und Spieltipps, ladet Euch bitte die Anleitung aus der Extras-Sektion herunter.

Den wertvollsten Tipp, den ich Euch geben kann ist folgender: Ladet Euch Cool World herunter, installiert es, schaut Euch das Intro an, geht wenigstens mal durch eine Tür und erfahrt das Gameplay der zwei verschieden-dimensionalen Welten. Dann solltet Ihr direkt zu DOS zurückkehren und die Datei WIPECOOL.EXE ausführen. Dadurch wird automatisch jede kleinste Spur von Cool World von Eurer Festplatte gelöscht. Um das Gleichgewicht in Eurer eigenen realen Welt aufrecht zu erhalten seid Ihr dafür verantwortlich die Cool World ZIP-Datei und das Installationsverzeichnis zu löschen.